Ultraschall

Sie kann ein genaues Bild vom ungeborenen Kind in der Gebärmutter geben. In erster Linie dient sie zur Beobachtung von Lage und Entwicklung des Kindes und des Wachstums während der Schwangerschaft. Anhand spezieller Ultraschalluntersuchungen lassen sich aber auch Aussagen über die Entwicklung und die Funktion von Organen machen oder Auffälligkeiten feststellen.

Erfahren Sie hier mehr über diese Untersuchungsmethode.


Ultraschall

Ersttrimester-Screening

Das ETS, einst Nackentransparenz- messung, hat sich neben einer Risikoberechnung der Trisomie 21 (Down-Syndrom) zu einer frühen Organdiagnostik weiter entwickelt. Die Risikoberechnung wird mit dem Programm der Fetal Medicine Foundation in London berechnet. Neben der Nackentransparenz werden für die Kalkulation das Nasenbein, der Duktus venosus, die Trikuspidalklappe, die Herzfrequenz und die Serum- biochemie herangezogen. Mittlerweile werden auch die Risiken der Trisomie 13 und der Trisomie 18 gesondert berechnet. Durch hochauflösende Ultraschallgeräte ist es möglich geworden, nicht nur die äußeren Konturen des heranwachsenden Feten zu beurteilen, sondern auch die inneren Organe. So können schon früh fetale Normabweichungen diagnostiziert werden. Auf Wunsch lassen sich weitere Faktoren bestimmen, wie z. B. das Früh- geburtsrisiko und die Wahr- scheinlichkeit für eine Präeklampsie, welche durch die Schwangerschaft ausgelöst werden kann und mit Blutdruckerhöhung, Eiweißverlust und Wassereinlagerung einhergeht. Bei einem erhöhten Risiko ist eine Behandlung mit niedrig dosiertem ASS hilfreich. Die Therapie sollte so früh wie möglich begonnen werden, da sie nach der 16. SSW nicht mehr wirksam ist. Einzelheiten und Umfang der Untersuchung besprechen wir vor dem Ultraschall.

Organdiagnostik
(Feinultraschall)

Bei der Organdiagnostik werden Kopf, Bauch, Ober- und Unterschenkel, Ober- und Unterarm, Kleinhirn, Nasenbein usw. ausgemessen. Direkt nach der Ultraschalluntersuchung werden die Messwerte in Wachs- tumstabellen übertragen, um die zeitgerechte fetale Entwicklung zu kontrollieren. Dann werden systematisch alle darstellbaren Organsysteme (Gehirn, Gesicht, Hals/Haut, Brustkorb, Bauchwand, Wirbelsäule, Magen-Darm-Trakt, Urogenitalsystem, Arme, Beine, Hände und Füße) dargestellt und beurteilt. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf die Herzdiagnostik. Hier wird nicht nur der sogenannte 4-Kammer-Blick angewandt, sondern auch die zu und abführenden Blutgefäße geprüft. Beurteilt werden außerdem Lage und Struktur des Mutterkuchens sowie die Fruchtwassermenge.

Dopplersonographie

Mit der Dopplersonographie können wir Blutgefäße darstellen und Gefäßwiderstände messen. Dies wird zum Beispiel bei zu kleinen Feten erforderlich, um die Versorgung und das Wohlbefinden abschätzen zu können. Die Untersuchung wird nie alleine stehend, sondern in Kombination mit einer Fetometrie oder den oben genannten Unter- suchungen durchgeführt. Besteht der Verdacht auf eine Blutarmut (Anämie) kann über die Blutfluss- geschwindigkeit der Hb-Wert abgeschätzt werden.

Ultraschall in der Brust während der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft stellt für Frauen eine Art Hormonbelastung dar. Aus epidemiologischen Studien ist bekannt, dass eine Schwangerschaft bei jungen Frauen und das Stillen einen günstigen Effekt auf ein verringertes Brustkrebsrisiko haben. Hingegen erhöht sich die Brustkrebsrate bei Frauen, die ihr erstes Kind ab einem Alter von 40 Jahren erwarten und/oder eine vorbelastete Familiengeschichte aufweisen. Insbesondere bei Frauen, deren Mutter, Geschwister und Tanten an Brustkrebs erkrankt sind. Wir empfehlen daher eine Ultraschall- untersuchung der Brustdrüse in der 29.-32. SSW.

Mammasonographie

Der Goldstandard der Brust- untersuchung ist die Mammographie. Hier ist in aufwendigen und umfangreichen Studien der Nachweis erbracht worden, dass die frühe Diagnose und Behandlung des Brustkrebses einen Vorteil für die Patientin hat. Aber nicht jede Brustkrebserkrankung wird durch diese radiologische Untersuchung erfasst. Leider gibt es kein diagnostisches Verfahren, das hier eine 100%ige Sicherheit bietet. Der Vorteil dieser Ultraschalluntersuchung im Vergleich zur Röntgen-Mammographie ist eine bessere Darstellung des dichten Drüsenkörpers, eine strahlenfreie Untersuchung und eine angenehmere Untersuchungsmethodik für die Patientin bei druckempfindlichem Drüsenkörper. Auch die Diagnostik ist teilweise besser als die der Mammographie, allerdings können Mikrokalkstrukturen in der Mammographie viel genauer erfasst werden. Die beste Detektionsrate ab dem 50. Lebensjahr ist die Mammographie in Kombination mit der Mammasonographie.